Der Bischof der Selbstständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK), Hans-Jörg Voigt, war am Sonntag den 23.08.2020 zu Gast in den beiden Gemeinden in Höchst und Usenborn. Es war der zweite Besuch des Bischofs in Höchst und der erste Aufenthalt in der Usenborner Gemeinde.

Voigt studierte zunächst evangelische Theologie in Leipzig, Berlin und Oberursel, bevor er am 15. Dezember 1991 in Cottbus ordiniert wurde. Nach Stationen als Pfarrer in Cottbus und Greifswald wurde er 2006 von der Kirchensynode der SELK zum Bischof gewählt und versieht seitdem das Amt des geistlichen Leiters der SELK.

Bischof Voigt

Gemäß seinem Hirtenwort – „Der Einheit der Kirche dienen – in Wahrhaftigkeit und Liebe.“ – bereist der Bischof regelmäßig die Gemeinden der SELK in Deutschland. Die Reise nach Höchst und Usenborn war der erste Gemeindebesuch des Bischofs in der Coronakrise und ein Zeichen der Hoffnung, dass die Gemeinschaft im Glauben auch trotz räumlicher Distanz Bestand haben wird.

Mit Blick auf das wechselhafte Wetter fand der Gottesdienst in der Höchster Gemeinde am Sonntag in der Kirche statt. Trotz fehlenden Gemeindegesanges feierten die anwesenden Gläubigen einen freudigen Gottesdienst, der von Beate Winter an der Orgel begleitet wurde. In der Höchster Gemeinde konnte mit dem Bischof zum ersten Mal seit März wieder nach einem ausgeklügelten Konzept unter strengen Auflagen wieder das Heilige Abendmahl gehalten werden, was dankbar in Anspruch genommen wurde.

Der Usenborner Gottesdienst konnte trotz anfänglicher Sorgen bei strahlendem Wetter im Pfarrhof abgehalten werden und wurde musikalisch von einem nach langer Coronapause glänzend aufgelegten Posaunenchor gestaltet. In seiner Predigt behandelte der Bischof den komplexen Widerspruch zwischen dem christlich-theologischen Schuldbewusstsein und dem vor allem in beruflichen Situationen unabdingbaren Selbstbewusstsein jedes Einzelnen. Er verwies darauf, dass nur ein „Christusbewusstsein“ dazu führen könne, sich nicht in den Anforderungen des täglichen Lebens zu verlieren.

Im Anschluss an die Gottesdienste überbrachte der Bischof Grüße der Kirchenleitung aus Hannover und informierte sich eingehend über den aktuellen Zustand der beiden Gemeinden, die bereits seit Sommer 2018 vakant sind und auf einen neuen Pfarrer warten. Besonders zur Sprache kam die nun anstehende Sanierung des unter Denkmalschutz stehenden Höchster Ensembles aus Kirche und angrenzendem Pfarrhaus, dessen Dach erneuert werden muss, sowie die in den nächsten Jahren anstehenden Arbeiten am Außengelände des Usenborner Kirchengrundstückes.  

Ebenfalls zu Gast in den beiden Gemeinden war Siegfried Heil, ehemaliger Pfarrer der SELK Belarus, dessen Kinder zurzeit in Belarus leben und der in eindrücklichen Worten von der Situation in dem osteuropäischen Land berichtete.

Voigt und seine Frau Christiane zeigten sich besonders beindruckt von der oberhessischen Natur und versprachen, bald wieder zu einem Besuch nach Höchst und Usenborn zu kommen. Ebenso sprachen sie eine Einladung zum Gemeindeausflug nach Hannover aus, die in besseren zukünftigen Zeiten sicher angenommen wird.